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LEUCHTENDE FRÜCHTE

Wie man Früchte zum Leuchten bringen kann.

Angeregt durch ein Youtube-Video, bei welchem eine Physalis von hinten beleuchtet wurde, habe ich im Internet nach ähnlichen Bildern gesucht. Hierbei bin ich auch auf viele Bilder gestoßen, auf denen verschiedene Früchte so fotografiert wurden, dass sie durchscheinend waren und zu Leuchten schienen. Das wollte ich auch einmal ausprobieren.

Die Idee

Die Idee dabei ist, sehr dünne Scheiben verschiedener Früchte von hinten zu beleuchten, so das diese fast durchscheinend sind und zu Leuchten beginnen. Dabei muss man etwas mit der Dicke der Schieben spielen, da je nach Konsistenz der Früchte das Licht mehr oder weniger durchgelassen wird. Ich hatte mit einer Orange begonnen, da sich insbesondere Zitrusfrüchte dafür besonders gut eignen. Die Kunst und Herausforderung dabei ist, die Scheiben so zu schneiden, so dass die Fruchtscheiben in Form und stabil genug bleibt.

Das Set-up

Die Fruchtscheibe wird mittels eines möglichst dünnen Faden so aufgehängt, dass die Scheibe den Untergrund gerade berührt. Hierzu hatte ich ein Blitzlicht-Stativ verwendet, an dem ich oben eine Gewindestange als "Querbalken" eingeklemmt habe. Hier geht natürlich auch ein stabiler Draht oder eine kleine Holzleiste. Der Faden muss dann später in Photoshop wegretuschiert werden. Je nach Stabilität der Fruchtscheibe muss diese eventuell seitlich noch mit einem Bindfaden abgespannt werden.

Als Untergrund habe ich einen schwarzen Spiegel verwendet. Dies ergibt eine schöne glatte Oberfläche, in welcher sich die Früchte schön spiegeln. Alternativ könnte auch eine schwarze Plexiglasscheibe verwendet werden. Als Hintergrund habe ich eine farbige etwas dickere Bastelpappe verwendet, welche ich an einer Querstange befestigt habe. Die Farbe des Hintergrundes sollte entsprechend zur Farbe der Frucht passen. In diesen Hintergrund muss nun an der Position der Mitte der Fruchtscheibe ein Loch geschnitten werden, durch welches die Frucht von hinten beleuchtet wird.

Achtung! Das Loch darf nicht zu groß sein, sonst gibt es einen unschönen hellen Lichtkranz um die Frucht herum.
Deshalb mein Tipp: Beginnt mit einem etwas kleinerem Loch, welches dann gegebenenfalls vergrößert werden kann.

Als Beleuchtung habe ich eine LED-Leuchte verwendet, bei welcher zum einen die Helligkeit stufenlos eingestellt werden kann und zum anderen auch den Farbton des Lichtes verändert werden kann (z.B. Pocklite F7 von Falconeye). Dies ermöglicht weitere interessante Variationen.

Zum Fotografieren nutzte ich meine Sony A6300 mit einem 18-135 mm Zoomobjektiv. Für die Detailaufnahmen der Früchte habe ich dann noch zusätzlich Makro-Zwischenringe eingesetzt, um ein noch größeres Abbildungsverhältnis zu erreichen.

Die Durchführung

Die Durchführung selbst ist nicht schwer. Nachdem die Fruchtscheibe an der richtigen Stelle positioniert und fixiert ist, geht es daran die richtigen Kameraeinstellungen zu finden.

Da hier natürlich am Besten vom Stativ aus fotografiert wird, kann manuell fokussiert. Eine längere Belichtungszeit spielt auch keine Rolle, so dass der ISO auf 100 eingestellt werden kann.

Um genau die Lichtstimmung zu bekommen, welche gewollte ist, muss im manuellen Modus gearbeitet werden. Dabei kann die Blende und Belichtung nach eigenem Ermessen eingestellt werden. Als Drittes muss natürlich noch die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung angepasst werden.

Nach ein paar Probefotos sollten dann die richtigen Kamera- und Lichteinstellungen gefunden sein.

Eine weitere Möglichkeit die Fotos noch interessanter zu gestalten ist die Veränderung der Farbe der Hintergrundbeleuchtung. Dabei entstehen unerwartete Bilder. Auch der Einsatz von Makroobjektiven (oder in meinem Fall von Makro-Zwischenringen) kann interessante Einblicke und Details erzeugen.

Das Ergebnis

Im Nachfolgenden könnt ihr ein paar Bilder sehen, die bei meinem "Foto-Shooting" entstanden sind. Besonders bei der Melone kann man sehen, welchen Effekt der spiegelnde Untergrund hat.

Hier kann man suggerieren eine ganze Scheibe zu sehen, wobei es mit einem normalen Küchenmesser fast unmöglich ist, von einer ganzen Melone eine dünne Scheibe abzuschneiden.

Fazit

Das Experimentieren mit hat mir sehr viel Spass gemacht und ist darüber hinaus noch gesund, da nach dem Shooting die Früchte verspeist werden können. Sicher kann man auch noch andere Früchte so oder ähnlich in Szene setzen. Bei Gelegenheit werde ich noch ein paar andere Früchte ausprobieren. In diesem Sinne ...

Viel Spaß beim Nachmachen

Ausrüstungsliste

  • Früchte (z.B. Orangen, Melonen, Äpfel ...
  • Schwarzer Spiegel als Untergrund
  • Schwarze Bastelpappe als Hintergrund
  • Blitzlichtstative für Hintergrund und Frucht
  • Dünner Bindfaden
  • LED-Leuhte
  • Kamera
  • Objektiv (möglichst makrofähig)
  • Stativ